Google Suchkampagnen mit Remarketing-Listen

30.04.2019, Google Ads und SEA

Remarketing für Google Ads Suchkampagnen gibt es bereits seit 2013. Es geht also um keine neue Funktion von Google, sie wird jedoch oftmals als Targeting-Möglichkeit von Werbetreibenden unterschätzt. Wie und warum Remarketing optimal für Suchkampagnen in Google Ads ist, erfahrt ihr hier.

Was ist eigentlich Remarketing? Remarketing, oder auch Retargeting genannt, ist eine Methode, um Besucher der eigenen Website oder des eigenen Online-Shops zu einem späteren Zeitpunkt durch Werbung erneut anzusprechen. Das kann auf anderen Websites sein (beispielsweise innerhalb des Google Display Netzworks) oder wie in diesem Artikel beschrieben in der Google Suche. Durch den Einsatz von Remarketing ruft ihr euer Angebot oder eure Dienstleistung nochmals ins Gedächtnis und animiert die User dazu, zurück auf eure Seite zu kommen.

Remarketing ist unter Werbetreibenden eher aus dem Display-Bereich bekannt. Der Einsatz von Remarketing im Rahmen von Suchanzeigen-Kampagnen (also den ehemaligen Google AdWords) ist ebenso einfach im Set-up wie effektiv im Einsatz. Remarketing-Listen bieten innerhalb der Suchkampagne zusätzlich zum Targeting über Keywords eine Möglichkeit Kunden anzusprechen.

Generell sind die sogenannten Google Ads Remarketing Lists for Search (RLSA) interessant um User, die die Website verlassen haben, in der Google Suche erneut zu erreichen. Das volle Potential der Kampagne wird jedoch dann ausgeschöpft, wenn einzelne Usergruppen je nach Aktionen auf der Website (beispielsweise Warenkorbbruch) gezielt angesprochen werden. Mehr dazu später.

Vorab wichtig für den aktiven Einsatz von Remarketing-Listen ist, dass anders als bei Display Kampagnen, mindestens 1.000 aktive Besucher oder Nutzer der Website innerhalb der letzten 30 Tage verzeichnet werden müssen.

Bei der Verwendung von Remarketing-Listen gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Ausrichtung

Früher „Ausrichtung und Gebot” genannt. Durch die Option „Ausrichtung“ beschränkt man die Reichweite und die Anzeigen werden ausschließlich Nutzern aus der Remarketing-Liste ausgespielt.

Diese Option bietet sich an, wenn mit kleinen Budgets auf teure Keywords geboten wird. Des Weiteren ist die Option „Ausrichtung“ für Nutzer, die die Brand bereits kennen geeignet. Durch das ausschließliche Targeting auf Nutzer innerhalb der Remarketing-Liste werden Kosten verringert, Streuverluste gesenkt und die Wahrscheinlichkeit auf eine Conversion gesteigert.

Dabei ist es vorteilhaft eine eigene Kampagne mit der Ausrichtung auf die RLSA zu erstellen und zielgerichteten Anzeigentexte mit spezifische Zielseiten zu verfassen.

2. Beobachtung

Einfacher in der Verwendung sind Remarketing-Listen mit der Option „Beobachtung“. In der früheren Google Ads Oberfläche hieß diese Option „Gebot“.
Die Reichweite der Kampagne wird damit nicht beschränkt. Das Targeting erfolgt nach wie vor primär über die Keywords. Die Anzeigen werden an alle User mit entsprechenden Suchanfragen ausgespielt, jedoch können bei Remarketing-Listen mit der Option „Beobachtung“ Gebotsanpassungen vorgenommen werden.

So ist beispielsweise ein User der kurz davor den Warenkorb abgebrochen hat und nach wie vor nach einem Produkt sucht wichtig und eine gute Anzeigenposition sollte durch ein höheres Gebot sichergestellt werden. Umgekehrt ist es (abhängig vom Produkt und dem Wiederkaufzyklus) bei einem User, der gerade etwas im Online-Shop gekauft hat, weniger wahrscheinlich, dass dieser erneut eine Conversion durchführt.

Wir empfehlen die Option „Beobachtung“ vor allem für den Start mit Remarketing-Listen bei Search Kampagnen. Mit dieser Möglichkeit können Performance Daten ohne großen Aufwand erhoben werden. Weiters bekommt der Werbetreibende ein erstes Gefühl wie sich durch Remarketing die Conversionrate verändert, ohne dabei die bestehende Kampagne einzuschränken.

Das volle Potential von Suchkampagnen entfaltet sich bei der Verwendung mehreren Remarketing-Listen. Potenzielle Kunden befinden sich an unterschiedlichen Punkten im Kaufentscheidungsprozess, sind unterschiedlich viel „wert“ (hinsichtlich Cost-per-Click und Wahrscheinlichkeit einer Conversion) und müssen unter Umständen auch unterschiedlich angesprochen werden. Eine Segmentierung der Website-Besucher ist daher der Schlüssel für eine erfolgreiche und kosten-conversion-optimale Suchkampagne.

Mit mehreren Remarketing-Listen kann beispielsweise in folgende Zielgruppen segmentiert werden:

  • Alle Website-Besucher
  • Wiederkehrende Nutzer
  • Besucher von bestimmten Seiten/Kategorien
  • Warenkorbabbrüche
  • Käufer

Kurz zusammengefasst ergeben sich mehrere Vorteile durch die Verwendung von Google Ads Remarketing Lists for Search (RLSA) an:

  • Effizienter Einsatz von Schaltbudget
  • Differenzierte Steuerung von Geboten an verschiedene Kundensegmente
  • Steigerung der Click-Through-Rate durch angepasste Anzeigentexte (bei Ausrichtung)
  • Verbesserung der Conversionrate innerhalb der Remarketing-Zielgruppe
  • Generelle Steigerung des Return-on-Investment (eingesetztes Budget in Relation zu Conversions bzw. generiertem Umsatz)